Montag, 23. Januar 2012

Begegnung der 3. Art

Heute habe ich bei meinem Facharzt die Papiere geholt und nochmal alles mit ihm besprochen. Nein, ich kann es nicht hinauszögern, ja, die OP ist unumgänglich....bla bla bla! Dann der Weg ins Krankenhaus zur Terminabsprache! Ok, es ist nur die Assistentin hier, aber die kann sie ja auch aufklären. Liebe angehende Frau Doktor, ich habe 3 Kinder und eine Narkosephobie......! Ja, das wird schon. Schaun wir doch mal nach einen Termin......jetzt aber bitte nicht erschrecken, bleiben sie gleich da, morgen ist nicht viel los, dann können wir morgen gleich oparieren!.....Bitte??? Das ist jetzt aber ein Scherz, oder??? (Im nachhinein betrachtet, humorlose Ärzte machen keine Scherze!!!!!) Nein, nein, das ist mein voller Ernst. Ahhhhmm, hab ich ihr nicht gerade vor 5 Minuten erklärt das ich 3 Kinder habe??? Achso, naja, dann schaun wir noch mal.....gut, dann kommen sie am Freitag zur Untersuchung, Narkosebesprechung und OP-Besprechung. Das wird wahrscheinlich den ganzen Vormittag dauern, bringen sie doch bitte ein bisschen Zeit mit!(Jaaa, genau, davon hab ich ja so viel!!!) Und am Sonntag nehmen wir sie dann auf und am Montag werden wir dann die OP durchführen. Ok, vielen Dank und auf Wiedersehen!

Für die Ärzte ist es einfach Routine. Für mich ist es eine Katastrophe! Mein einziger Gedanke während des ganzen Gesprächs...ich habe Angst....ich habe Angst......ich habe Angst......! Du bist nur eine Nummer für sie, diese OP führen sie ich weiß nicht wie oft durch, für mich ist es aber das erste Mal und auch das letzte Mal das so eine OP an mir durchgeführt wird!!! Ich bin keine Nummer, ich bin ein Individuum! Warum können Ärzte soetwas nicht erkennen? Wäre das zu "menschlich"? Eine Woche die mir nun bleibt, meine Kinder darauf vorzubereiten das die Mama "jetzt mal eine Zeit nicht da ist", eine Woche, noch jede Sekunde mit ihnen auskosten, eine Woche, das Schöne am Leben zu geniesen, eine Woche, meine Ängste unter Kontrolle zu bringen! Eine Woche intensivsten Lebens!

Eure ND!



9 Kommentare:

  1. Liebe Tascha,
    leider ist es so, dass die Ärzte damit routiniert umgehen (gut müssen sie auch auf der einen Seite, denn wenn sie alles an sich heranlassen würden, glaube ich, könnten sie ihren Job nicht lange machen)und unsereiner hilflos dasteht. Aber glaub mir du bist in guten Händen, genieß die Zeit dir ihr jetzt habt und in ein paar Wochen sieht die Welt schon anders aus. glaub mir. Es gibt einen schönen Spruch:"Der Herr wird´s richten". Vertrau darauf. Ich tue es. Sonst wäre ich schon längst sang-und klanglos untergegangen.
    Also schau nach vorne und wenn du innehältst, dann nur um Kraft für den vor dir liegenden Weg zu tanken und nicht um aufzugeben. Ich wünsche dir von Herzen eine Woche voller kleiner Sonnenscheine, die dich in dunklen Momenten immerwieder ins Licht bringen.
    pfiati

    Valentina

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  2. Liebe Tascha,
    leider bist du offensichtlich an eine sehr unerfahrende Ärztin geraten. So etwas ist nicht zu entschuldigen.Égal wie viel Routine das für sie ist, sie muss immer menschlich bleiben. Ich wünsche dir den notwendigen Abstand lass dich von so einer Erfahrung nicht unterkriegen. Du wirst ganz bestimmt von einem besseren Arzt behandelt. Nach meiner Erfahrung reagieren meistens Anfänger so, die auch noch sehr wenig Hintergrund mitbringen. Sie sind mit sich selber zu sehr beschäftigt und können, wenn überhaupt
    dir nur eine medizinische Hilfe sein.
    Vielleicht kannst du bei diesen Arztbesuchen jemand mitnehmen, der dir ein wenig beisteht.
    Ich denk an dich
    Lieben Gruß Marit

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  3. Hallo Tascha,
    ich kämpfe gerade mit der Schrift, sie ist sehr anstrengend
    zu lesen.

    Tja, die Ärzte...es gibt solche und solche. Und viele verstecken sich hinter technischen und medizinischen Ausdrücken, weil sie so den Gedanken von sich wegschieben wollen, dass es auch sie treffen kann.
    Ich durfte mich auch damit auseinandersetzen nach meinen Fehlgeburten. Sie reden nicht von "Baby", sondern nennen es "Fötus", als wäre es nur eine Sache in einer bestimmten Schwangerschaftswoche, aber nicht ein echter kleiner geliebter und ersehnter Mensch, der da verstorben ist. Und bei der OP holen sie dann nicht seinen kleinen Körper heraus, sondern "das Material".
    Die erste Ärztin, die mir die Diagnose an den Kopf warf, meinte dann noch als Erklärung "sowas passiert, man muss sich ohnehin wundern, dass soviele Schwangerschaften überhaupt gutgehen".
    Ich war zu geschockt für einen Konter.
    Ich habe mir ihr Gesicht gemerkt und war so zornig, so trotzig...meine Haltung brach dann 3 Monate später zusammen, als ich dasselbe nochmal durchmachen musste.

    Auch ich hasse diese OP-Vorbereitungsroutinen. Auch mich wollten sie trotz eines Einjährigen daheim, den ich wochentag allein betreute, sofort in den OP verlegen. Sie denken "schnell dabei, schnell davon".
    Es war gut, dass ich mir einen Tag ausbedungen hatte.
    Einen Tag zum Realisieren, zum Ankommen in der Wahrheit.

    Das alles hat mich so traumatisiert, dass ich auch viele Jahre danach noch immer lieber mit zwei kaputten Knien herumlaufe, als mich nochmal unters Messer zu legen und diese Narkose über mich ergehen zu lassen. Körperlich stecke ich sie gut weg, erstaunlich gut sogar. Aber seelisch...ich will es nicht riskieren, ich brauch meine Nervenkraft mehr als heile Knie.

    Aber bei Dir ist es anders, Du Liebe.
    Du musst los und handeln.
    Damit es weitergehen kann für Dich und die Kinder.
    Und was wir für uns allein nicht schaffen, das schaffen wir für unsere Kinder!

    Ich leg Dir ein Stück Hoffnung aus meinem Leben in Deine Hände: Ich habe tatsächlich nochmal gewagt, schwanger zu werden. Habe nochmal eine Fehlgeburt gehabt, aber auch einen kleinen Jungen bekommen. Ein Zwilling blieb.

    Und der sagt mir jeden Tag durch seine Anwesenheit und seine Vitalität und Lebensfreude, dass es sich lohnt, nicht aufzugeben.

    Diese Ärztin wird auch noch weiser werden. Deine genauso wie meine. Meine hatte schon viel dazugelernt, als ich sie das letzte Mal wiedersah und sie der Oberärztin assistierte, um mein Leben zu retten. Und ich konnte ihr ihren schlechten Einstand vergeben, weil ich gelernt hatte, ihre eigene Angst vor so einer Diagnose zu erkennen.

    Nimm es nicht persönlich. Deine Ärztin hat genausoviel Angst und Unsicherheit wie Du.

    Lebe diese Woche. Puste den Kindern durchs Haar, unternimm was Schönes mit ihnen.
    Und dann gehst Du durch die Dunkelheit der nächsten Woche und kommst nach der OP zurück auf die sonnige Seite der Straße. Auch wenn es seine Zeit brauchen wird. Nimm sie Dir, aber verlier das Ziel nicht aus den Augen.

    Du schaffst es, liebe Tascha.

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  4. Liebe Tascha,
    ich glaube, dass es gut ist, dass alles jetzt so schnell geht.
    Vor der Narkose brauchst Du keine Angst haben. Ich kenne diese Angst auch, als ich eine OP hatte, war ich am Abend vor der OP im Krankenhaus drauf und dran, einfach abzuhauen, nur wegen der Narkose.
    Aber es wird nichts schlimmes dabei passieren. Du hast so viele, die an Dich denken und alle Daumen drücken. Etwas Zeit bleibt ja noch um alles zu organisieren. Und die Ärztin, die keine Ahnung hat, wie es ist mit 3 Kindern zu leben, die wird wahrscheinlich oder ich hoffe es wenigstens, hinterher auch etwas schlauer gewesen sein. Manchmal konzentrieren sie sich so auf die für sie wesentlichen Dinge, dass sie vergessen, dass nicht jeder sofort alles stehen und liegen lassen kann.
    Hauptsache, dass Du bald wieder ohne Angst für Deine Kinder da sein kannst.
    Liebe Grüße Tina

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  5. Liebe Tascha,
    wieder mal sitz ich da und überlege, schreibe, überlege, lösche und überlege...

    Ich weiß nicht was ich schreiben könnte um dir ein wenig zu helfen. Wahrscheinlich hilft momentan gar nix.
    Also knuddel ich dich einfach und wünsche dir viel Kraft für die OP. Die hilft dir nämlich. Ohne die gehts leider nicht Tascha. Du wirst sie überstehen und auch die Zeit danach. Und wo wir dir helfen können werden wir es tun. Ansonsten bleibt uns nur, dir zuzuhören was du schreibst...
    Fühl dich gedrückt
    Claudia

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  6. Meine liebe Tascha,
    muss so oft an dich denken und ich drück dich in Gedanken ganz fest!
    Alles alles Liebe,
    Tini

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  7. Liebe Tascha,
    bin in Gedanken dauernd bei dir! Ich hoffe, du hast die OP gut überstanden....Wünsch dir ganz viel Kraft für ALLES!!!!
    Fühl dich gedrückt,
    Tini♥

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  8. Liebe Tascha

    Ich weiß es klingt jetzt vl ein bisschen hart, aber insgeheim bin ich froh das du gewissermasen ins KH gezwungen wurdest, sonst hätte ich nie dich kennen lernen dürfen.

    tausen dank für deine hilfe!!!!

    so und wer geht jetzt mit mir auf den balkon ;)

    kann dir nur eins sagen tascha hab dich lieb und ich weiß das du das alles schaffst auch wenn es hart ist und vl auf den ersten blick nicht so toll ist aber dadurch öffnen sich neue türen und du machst neue erfahrungen (wobei mich zu treffen ich jetzt mal als positive erfahrung angebe xD)

    Lee

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  9. Hallo Tascha!

    WIE GEHT ES DIR???? Lass doch mal was von dir hören, bzw. lesen! Muss oft an dich denken.

    LG Roswitha

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